Überblick
Mit dem neuen Ozone QC 2011 hat der Tschechische Hersteller Rock Pillars eines seiner Topmodelle leicht überarbeitet. Die größte Neuerung ist die Verwendung von recyceltem Gummi an den Seiten der Schuhe um den Gummi-Verschnitt nicht ungenutzt wegwerfen zu müssen.
Die Anforderungen an den Schuh sind jedoch gleich geblieben, so ist auch der neue Ozone QC (QC steht übrigens für „quick closure“, also Schnellverschluss) ein Kletterschuh für harte Sportkletterrouten der es ermöglicht auch kleinste Tritte und Löcher zu stehen. Die Passform ist asymmetrisch auf den großen Zehen zugeschnitten und die Zehenbox besitzt das patentierten 3-Force-System, welches die Zehen stabilisieren soll, aber gleichzeitig jede Bewegung mit macht. Dies ermöglicht ein gutes Feingefühl. Für die Sohle verwendet Rock Pillars die bewährte XS Grip von Vibram in einer Stärke von 4mm.
Der Schuh in der Praxis
Wenn man den knallgrünen Schuh das erste Mal in der Hand hat, hat man von den Produktfotos her sicher etwas mehr Vorspannung erwartet. Bevor ihr den Ozone jedoch zurückschickt, solltet ihr ihn erst einmal anprobieren – ihr werdet selten so eine bequeme Zehenbox bei einem high-end Schuh finden. Ob das jetzt an dem 3-Force-System liegt? Wer weiß, aber auf jeden Fall überzeugt die Passform.
Die Verarbeitung macht ebenso einen sehr guten Eindruck. Der Schuh wirkt sehr stabil und die Tatsache, dass keine Kleberänder zu sehen sind spricht für sich.
Das Material des Innenschuhs ist sehr weich, so dass nach dem doch recht engen Einstieg erstmal nichts drückt und man gleich in das Projekt einsteigen kann.
Was einem nach der ersten Route sofort auffällt ist, dass die Zehen so gut wie nicht weh tun, da der Schuh weder den großen Zehen nach außen, noch die anderen Zehen nach innen drückt, wie das bei manch anderen Schuhen der Fall ist – hier erneut ein Lob für die Zehenbox! Die Sensibilität und Stabilität ist auch wirklich gut und ermöglicht es ohne Probleme technische Platten zu durchqueren bei denen kleinste Leisten und Löcher als Tritte herhalten müssen. Ich denke technische Kletterrouten sind der Bereich bei denen die Ozone QC ihre Stärken voll ausspielen können – ich würde mit diesen Schuhen nicht in Reibungsplatten einsteigen, da sie dafür doch zu sehr vorgespannt sind.
Kritik
Bei den meisten Schuhen geht es einem so, dass man sie nach ein Paar Routen sofort ausziehen möchte, weil einem die Zehen weh tun. Das Problem mit dem Ozone war bei mir ein ganz anderes. Durch einen etwas breiteren Fuß in der Mitte, haben die Verstärkungsbänder an der Außenseite, die für die Stabilität sorgen, extrem zu drücken angefangen und ich hatte Schmerzen in der Fußsohle, was mir bei Kletterschuhen noch nie passiert ist. Nach mehrmaligem Tragen lässt das aber auch wieder nach, da sich der Schuh wohl seitlich etwas ausdehnt – oder sich der Fuß an die neue Belastung gewöhnt. Ich denke dies ist aber sehr stark von der Fußform abhängig und man sollte einfach beim Anprobieren darauf achten ob man zu starken Druck seitlich auf den Fuß bekommt.
Beim Kauf gilt: nicht mehr als eine halbe Nummer kleiner als Straßenschuhgröße kaufen, vielleicht sogar in Straßenschuhgröße, das muss jeder ausprobieren, da sich dieser Schuh in der Länge so gut wie nicht mehr ausdehnt.
Mittlerweile ziehe ich den Ozone QC sehr gerne für schwere Routen an, da die Vorteile einfach überwiegen. Für leichtere Routen wähle ich einen etwas entspannteren Schuh.
Fazit
Mit dem Ozone QC hat Rock Pillars einen super high-end Schuh auf den Markt gebracht der mittlerweile schon viele Anhänger hat. Mit einem Preis von ca. 110€ siedelt er sich eher im unteren Preisbereich der Top-Schuhe an und kann somit Preis-/Leistungstechnisch voll überzeugen. Wer also eine Geheimwaffe für harte Boulder und Kletterrouten sucht ist mit dem Ozone QC bestens beraten – Die passende Fußform vorausgesetzt!
Euer kletterlaune.de Team