Kletter-Tipps für Anfänger und Fortgeschrittene – Teil 2

Klettertipp 6: Richtig stehen beim Sichern
Viele Anfänger fragen sich, wo sie beim Sichern am besten stehen sollen. Beim Top-Rope Klettern spielt der Standpunkt keine so wichtige Rolle, da es so gut wie kein „Schlappseil“ gibt und der Kletterer im Normalfall nur wenige Zentimeter stürzt. Anders ist es im Vorstieg. Hier besteht die Gefahr, dass der Vorsteiger bis auf den Boden stürzen kann, vor allem zu Beginn der Route, wenn er die zweite oder dritte Expresse noch nicht geklippt hat. Deshalb ist beim Vorsteiger sichern zu beachten, dass man nicht direkt unter dem Kletterer steht. Eine Position für den Sicherer, die sich als sinnvoll erwiesen hat, ist ein Meter weg von der Wand und ein Meter seitlich der Kletterroute. So wird man im Fall eines Sturzes nicht vom Kletterer getroffen und auch nicht mit großer Wucht an die Wand prallen.

Klettertipp 7: Kletterbrille gefällig?
Wer kennt sie nicht, die Nackenschmerzen beim Sichern? Der Kletterer benötigt lange Zeit für die Route, möchte ein paar Stellen nochmal ausprobieren usw. Da kann einem nach einem langen Klettertag schon mal der Nacken schmerzen. Wichtig beim Sichern ist eine aufrechte Position – Brust raus! Dann wird es nicht so schnell ungemütlich.
Wer aber auch dann geplagt ist oder sowieso Rückenproblem hat, sollte sich überlegen, sich eine Sicherungsbrille anzuschaffen. Die CU-Brille ist eine Brille mit Prismen anstatt normalen flachen Gläsern. Wenn man durchschaut, sieht man alles, was über einem passiert – ohne das man dabei den Kopf in den Nacken legen muss.

Klettertipp 8: Welche Ausrüstung benötige ich für das Hallenklettern?

Kletterset

Kletteranfänger machen ihre Anfänge meist in der Halle. Einige davon sind begeistert, fangen an zu klettern und überlegen sich dann auch, was sie alles für diesen Sport benötigen. Ein Einsteigerset besteht aus Kletterschuhen, Klettergurt, Sicherungsgerät und Chalkbag. Wenn man schnell mit dem Vorsteigen beginnt, braucht natürlich auch ein Seil, am besten mit Seilsack. Das Seil sollte für die Halle 40 Meter Länge haben. Aber wer dann auch mal raus an den Fels möchte, wird feststellen, dass es viele Routen über 20 Meter Höhe gibt – deshalb lieber gleich ein 60 oder 70 Meter Seil kaufen. Falls die Kletterhallen auch einen Außenbereich haben, benötigt man noch Expressen. Unter folgendem Link findet ihr bestimmt euer Startmaterial: bergfreunde.de

Klettertipp 9: Pulver oder Flüssigchalk

Chalk (Pulverform)

In den Hallen ist Pulver nicht gerne gesehen, da sowiso meist eine schlechte Luft herrscht. Dann noch alles „zustauben“ bringts nicht. Viele Hallen haben auch ein Verbot für offenes Chalk (Pulver). Erlaubt ist Flüssigchalk oder ein Chalkball. Die Entscheidung ob Flüssigchalk oder „Pulverchalk“ bleibt jedem selbst überlassen. Am besten beides mal testen. Eine kleine Produktübersicht gibts hier: Chalk

Klettertipp 10: Leichtsinnsfehler bei engen Hakenabständen
Der Kletterer klippt die Exe und merkt dann, dass er die vorige Exe vergessen hat, diese aber noch in Reichweite ist. Wenn jetzt die in Reichweite zusätzlich mit dem Seilstück, das vom Gurt kommt geklippt wird, ist ein weiterkommen schwer. Am besten, man klettert ein Stück nach unten oder gibt dem Sicherungspartner ein Zeichen, dass er einen ein wenig Ablassen soll und klippt dann die untere Exe mit dem Seilstück das vom Boden aus kommt.
Hast auch Du einen Tipp oder Anmerkungen zu den Tipps oben? Dann hinterlasse einfach einen Kommentar.

Quellenangabe: „klettern“ Sonderbeilage Okt-Nov 10-11/12
Bilder: zum Teil von bergfreunde.de