Wir haben nun seit einiger Zeit den neuen Karabiner aus dem Hause Black Diamond testen können und möchten euch heute von unseren Eindrücken berichten.
Der erste Eindruck
Das erste was einem nach dem Auspacken auffällt, ist der verlängerte Schnapper, durch den die Verdrehsicherung realisiert wird. Das gute hierbei ist, dass man für die Verdrehsicherung keinen extra Kunststoffclip benötigt, wie dies bei vergleichbaren Karabinern der Fall ist. Ansonsten fühlt sich der Karabiner wirklich angenehm an, die Sicherungshülse ist leichtgängig und mit seinen 76g ist der GridLock sogar ca. 20 Gramm leichter als seine direkten Konkurrenten.
Der GridLock am Fels
Wir hatten den GridLock nun einige Male beim Klettern dabei und am Anfang fällt es gar nicht so leicht den Karabiner richtig in den Gurt einzuhängen, da man gewohnt ist einfach den Schnapper zu öffnen, den Karabiner in den Gurt einzuhängen und anschließend den Karabiner im Gurt an die richtige Stelle zu drehen. Beim GridLock muss man den Schnapper ein zweites Mal öffnen um die Gurtschlinge in den unteren Bereich zu bringen – das ist aber wie so vieles einfach nur übungssache. Nach ein Paar Routen geht das einhängen fast schon routiniert.
Das Sichern klappt mit dem GridLock wirklich super, da die Gurtöse recht klein ist und sich der Karabiner somit überhaupt nicht mehr verdrehen kann. Da der Sicherungsclip entfällt, kann man auch alle Sicherungsgeräte frei bewegen, was z.B. bei der Kombination von einem ATC und dem Belay Master 2 von DMM nicht der fall ist, da der Kunststoffclip ständig der Drahtschlaufe des Sicherungsgerätes im Weg war.
Getestet haben wir den GridLock mit folgenden Sicherungsgeräten:
• Mammut Smart
• Black Diamond ATC
• Climbing Technologies ClickUP (Wobei hier der Hersteller empfiehlt nur den Hauseigenen Karabiner zu verwenden!)
und mit allen hat es reibungslos (nicht im wörtlichen Sinne ;-)) funktioniert. Nun noch eine kurze Übersicht über die wichtigsten Daten:
Gewicht | 76g |
Festigkeit längs (Schnapper geschlossen) | 22kN |
Festigkeit längs (Schnapper offen) | 7kN |
Festigkeit quer (Schnapper offen) | 8kN |
Fazit
Alles in Allem waren wir mit dem GridLock recht zufrieden auch wenn das Einhängen in den Gurt anfangs recht fummelig war. Besonders überzeugen konnte die durchdachte Verdrehsicherung ohne zusätzliche Anbauteile. Dieses System wirkt von Grund auf stimmig. Der GridLock hat potential zum Allround-Karabiner, da die meisten Sicherungsgeräte in Kombination mit dem GridLock funktionieren (außer der ClickUp). Mit einer UVP von 19,95€ liegt er Preislich auch in dem Bereich der anderen verdrehsicheren Karabiner.
Wir können hier getrost eine Kaufempfehlung aussprechen und sind gespannt auf eure Meinungen.
Euer Kletterlaune.de Team
UPDATE:
Dieser Artikel hat doch größere Wellen geschlagen als erwartet, da man den ClickUp wirklich nur mit dem von Climbing Technology empfohlenen Karabiner verwenden sollte. Auf jeden Fall sollte man die Kombination von ClickUp und Belay Master vermeiden, da es hier vorkommen kann, dass das Gerät nicht richtig funktioniert. Die Kombination mit dem GridLock ist ebenfalls nicht empfehlenswert. Wir bitten euch dies zu beachten!
Hans meint
Hi Chris,
du hast recht, ich habe gerade die schmale Seite des Karabiners nachgemessen und gesehen, dass es nur 10mm sind. Die breite Seite sind immerhin 11,5mm. Ich werde mir das noch näher anschauen und den Bericht korrigieren.
Danke für den Hinweis!
Gruß
Hans
Chris (www.alpinfieber.net) meint
Hi,
Beim Sichern mit dem ClickUp wäre ich vorsichichtig mit „nicht-runden“ Karabinern. Wenn der Querschnitt des Karabineres nicht rund ist, dann kann es passieren, dass das ClickUp sich komplett verhakt und die Bremse nicht mehr zu lösen ist.
Ausserdem empfielt Climbing Technology einen Mindestdurchmesser von 11,5 mm.
Grüsse, Chris